Leben nach dem Tod

Da es bislang noch keine präzisen und bestätigten Angaben zu diesem Thema gibt, sind hier meine Gedanken und Erklärungen zu einigen Umständen, um noch zu Lebzeiten bessere Entscheidungen zu treffen oder andere Möglichkeiten in Betracht zu ziehen. Man sollte nicht außer acht lassen, daß wir vom Sterben, Tod und Bewusstsein nach dem Tode so gut wie nichts wissen.

Dazu möchte ich folgende Annahme anführen, ohne jetzt Angst verbreiten zu wollen: Es wird beim Sterben und Einsetzen des Todes irgendwann schließlich eine letzte Gefühlsregung geben. Diese letzte Empfindung kann ausschlaggebend dafür sein, was man danach immer fühlen wird. Hatte man also zuletzt Schmerzen, muss man diese nun ewig ertragen. Wieso komme ich zu dieser Annahme? Wenn man stirbt, geht man davon aus, daß die Nerven abschalten und kein Gefühl mehr da ist. Was aber, wenn das Signal zum Abschalten des Schmerzes nicht mehr gegeben werden konnte, weil der Tod eben davor eintrat. In so einem Fall steht die Schmerzempfindung auf ON und führt praktisch zu einem Dauerschmerz, der auch nach dem Tod einfach noch da ist. Das wäre ein unerträglicher Zustand, den ich wirklich niemanden wünsche, auch wenn er schon tot ist. Tod bekommt dadurch eine ganz andere Bedeutung und alles dazu sollte nochmals völlig neu eingeschätzt und bewertet werden. Aus diesen und anderen Gründen bin ich selbst ein Gegner von Organspenden jeglicher Art nach angeblicher Hirntod Diagnose. Wir wissen einfach zu wenig darüber, als daß wir solche Eingriffe billigen und erlauben dürften. Die Entnahme und Implantation von gespendeten Organen findet jeweils nur in lebenden Organismen statt. Von Verstorbenen wird daher im Normalfall nie Gewebe entnommen, da es bereits abgestorben ist und die notwendige Lebensenergie bereits körperlich ausgetreten ist. Das bedeutet, daß ein Organismus niemals tot sein kann, wenn gerade die Organentnahme stattfindet. Damit das möglich ist, wurden Gesetze dazu erlassen. Biologisch und menschlich gesehen, finden Tötungen statt, um das Ziel einer Organspende zu erreichen. Organraub findet also bereits vor dem Tod statt. Auch die Zustimmung zur Organspende ändert daran nichts, da dieser Mensch über die Angelegenheit nicht wahrheitsgetreu und korrekt aufgeklärt wurde. Daß einem Menschen im und nach dem Tode Nachteile entstehen können, wird dabei vollständig außer acht gelassen und in keiner Weise erwähnt. Nur weil man derzeit annimmt, daß nach dem Tode nichts mehr ist, kann man mit unserem Nichtwissen darüber keine solchen Handlungen begehen. Das ist kein Handeln nach bestem Wissen, sondern Handeln ohne Wissen. So wird bereits auch mit anderen Themen auf der gesamten Welt umgegangen, entschieden und gehandelt, ohne die Konsequenzen je zu kennen oder zu berücksichtigen.

Warum wird eigentlich darüber philosophiert, was nach dem Tode ist, wo doch jeder vor Beginn seines Lebens auch schon immer tot war und es somit bekannt ist? Weil ein gravierender Unterschied dazu besteht, ob man vorher gar nicht da war oder am Ende seines Lebens stirbt oder frühzeitig durch Krankheit oder Unfall. Sobald ein Organismus einmal entstanden ist, kann oder muß dieser nicht mehr in den Zustand zurückkehren, der vor seiner Entstehung vorgeherrscht hat. Das bedeutet praktisch: Niemals „Da Sein“ bedeutet nicht Tod zu sein. Tod tritt nämlich erst ein, nach dem etwas irgendwann schon mal gelebt haben muss. Daraus kann man nun schlussfolgern, dass Tod nicht ein Ende sein muß, sondern noch ein weiterer Zustand folgt. Materie, die einmal zu Leben führt oder geführt hat, wird wahrscheinlich nie mehr zu toter Materie. Sie ändert nur äußerlich die Form oder wandelt sich auf molekularer oder atomarer Ebene, aber stirbt vermutlich nie mehr. Es wird also immer wieder etwas lebendes daraus, egal was. Tod ist also nicht gleich „Tod“.

Wie stehst Du zur Todesstrafe? Nicht nur, dass Tod ja im eigentlichen Sinne keine Bestrafung ist, da eine Strafe nur lebend verbüßt werden kann, möchte man sich im Leben nie wieder mit einer zum Tode verurteilten Person auseinandersetzen und gibt seine Aufgabe und Verantwortung als Mensch ab. Noch schlimmer ist jedoch, dass trotz des Mangels an Wissen über den Tod, dieser künstlich und absichtlich herbeigeführt wird und wissentlich ein Zustand herbeigeführt wird, über den man nicht die leiseste Ahnung hat; ein weiteres Beispiel dafür ist der scheinbare Hirntod bei Organtransplantation. Wir wissen weder, ob es dem Verurteilten nach einem Tod besser oder schlechter geht als vorher, noch wissen wir, ob es ihm überhaupt irgendwie geht oder ob sein Zustand gegenüber einem Weiterleben nun sogar noch Vorteile bietet und er dort, wo er nun ist, seine Verbrechen vielleicht noch fortführen kann oder sogar Schlimmeres tut. Einfluss auf jemanden nehmen, kann man jedenfalls nur so lange dieser lebt. Daher kann eine Bestrafung, auch Rache, nur im Leben vollzogen werden. Ein Tod verhindert das und entzieht uns diese Person permanent für jegliche und weitere Handhabe.

root
  • root
  • Ein Weg entsteht, wenn man ihn geht ... und:
    Der Weg ist das Ziel ...

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