Die ungelöste Herkunft
Alles, was wir auf der Erde finden, lässt sich zurückführen – Pflanzen, Tiere, Steine, Metalle. Nur der Mensch selbst bleibt ohne eindeutige Spur. Unsere Knochen verraten keine fließende Entwicklung aus dem Tierreich, sondern einen Sprung. Zwischen uns und Affen liegt nicht die Reihe von Zwischenstufen, die man erwarten müsste, wenn wir tatsächlich von hier stammten.
Vielleicht entwickelte sich der Mensch unabhängig von allem Tierischen – außerhalb dieser Erde. Vielleicht sind wir Gäste, deren Spuren nicht in die Naturgeschichte passen. Warum gibt es kein einziges klares Bindeglied? Diese Frage bleibt bis heute ohne Antwort.
„Alles hier hat eine nachvollziehbare Herkunft – nur wir nicht.“
– Schlussfolgerung zur Menschheitsfrage
Unvergleichbarkeit mit Tieren
Andere Lebewesen hier folgen festen Mustern: Vögel fliegen oder sie tun es nicht. Elefanten besitzen Rüssel, Fische Kiemen. Es gibt keine halben Formen, keine offenen Übergänge. Beim Menschen jedoch wird eine Abstammung angenommen, die in der Natur so nie zu sehen ist.
Wir allein bauen Fallen, planen Gewicht und Hebel, ohne dass wir je eine Schule oder ein Zahlensystem dafür bräuchten. Schon ein Kind in der Wildnis würde nach wenigen Jahren damit beginnen, Fallen oder Werkzeuge zu entwickeln, die kein Tier auch nur ansatzweise hervorbringen könnte.
- Menschen hetzen Beute nicht – sie kalkulieren, dass Tiere durch ihr Gewicht im Sturz zerbrechen.
- Menschen denken vorausschauend in Konstruktionen, nicht instinktgebunden wie Raubtiere.
- Menschen erfinden Methoden, die in keinem natürlichen Instinkt vorkommen.
Damit unterscheidet uns mehr von den Tieren, als uns verbindet.
Zeit, Raum und Möglichkeit
Vielleicht liegt die Erklärung nicht im Tierreich, sondern in den Bedingungen von Raum und Zeit. Zeit vergeht nicht überall gleich. Auf großen Körpern langsamer, auf kleineren schneller. Wer andere Orte bereisen könnte, würde auch in der Lage sein, den Moment der Rückkehr genau zu wählen – in unsere Vergangenheit oder in eine mögliche Zukunft.
Andere Wesen könnten dies längst tun: Sie verschwinden für uns scheinbar für Jahrhunderte, während für sie nur wenige Jahre vergehen. Wenn sie zurückkehren, treffen sie auf eine veränderte Erde – eine Erde, die erneut als Ausgangspunkt genutzt werden kann.
Das mögliche Wiederholen
Was, wenn wir nicht die Ersten sind? Pyramiden, Steinbauten, Relikte – sie könnten die letzten Überbleibsel vorheriger Zyklen sein. Alles Organische und Technische zerfällt, nur massiver Stein bleibt.
Vielleicht begannen andere schon hier, bevor wir kamen. Vielleicht verließen sie diesen Ort wieder, als ihre Zeit vorbei war. Der Zyklus wiederholt sich: Ankunft, Aufbau, Verfall, Neubeginn.
„Der Mensch könnte nur ein Reisender sein – einer von vielen, die diesen Ort nutzen.“
– Gedanke zum wiederholten Neubeginn
Das Ende und der Neubeginn
Klar bleibt: Nichts hier bleibt ewig. Auch unsere Welt zerfällt. Die Frage ist, wie.
- Natürliche Zerstörung – Katastrophen, Feuer, Überschwemmung, Eis.
- Selbstzerstörung durch den Menschen – Krieg, Technik, Kontrolle.
- Oder ein freiwilliges Zurücklassen – wenn die Menschheit ihrer eigenen Welt überdrüssig wird.
Überlebt wird nur, was unterirdisch oder massiv gebaut ist. Alles andere vergeht. Was bleibt, sind einzelne Strukturen – und vielleicht wieder Menschen, die zurückkehren oder neu entstehen.
Offene Fragen
Ob wir bleiben oder verschwinden, ob wir uns selbst zerstören oder freiwillig zurücktreten – entscheidend ist: Woher wir wirklich kommen, ist bis heute unbeantwortet.
Sicher ist nur: Wir sind nicht wie die anderen Lebewesen hier. Wir tragen ein Wissen in uns, das uns über das Notwendige hinaus antreibt. Vielleicht Beweis dafür, dass wir gar nicht von hier sind.
Schlussgedanke
Wenn der Mensch seinen Ursprung nicht in dieser Welt findet, dann liegt sein Sinn vielleicht darin, sie zu durchschreiten – nicht sie zu besitzen.
Abschluss der Reihe
Mit diesem Teil endet die Sammlung. Vier Schritte zeichneten den Weg: von den materiellen Grundlagen des Überlebens, über praktische Fähigkeiten, soziale Muster, bis hin zu offenen Fragen nach Herkunft und Zukunft. Was bleibt, ist die Erkenntnis: Der Mensch ist das einzige Wesen auf dieser Erde, das nicht selbstverständlich hierher passt. Ob er bleibt, geht oder wiederkehrt – die Natur trägt den Rhythmus, der alles neu beginnen lässt.