Wie der Mensch zum Teil eines verborgenen Kreislaufs wird
Stell dir vor, du stehst im Supermarkt. Vor dir: Nutella. Daneben: Joghurt, Brot, Schokolade. Ganz normale Dinge, die Millionen täglich essen. Du liest die Zutaten: Zucker, Fett, Emulgatoren, Aromen, Zusatzstoffe mit kryptischen Bezeichnungen. Nichts Ungewöhnliches. Vielleicht denkst du an Massentierhaltung, billiges Palmöl oder zu viel Zucker. Aber denk noch einmal nach. Was, wenn ein Teil davon – oder der Nährboden dafür – aus dir selbst stammt? Nicht bildlich gesprochen. Sondern ganz real. Was, wenn du heute isst, was du gestern ausgeschieden hast?
Teil 1: Der Mensch als Durchlauferhitzer
Wir alle essen. Mehrmals täglich. Wir trinken. Wir verdauen. Und wir scheiden aus. Doch was verlässt da eigentlich unseren Körper? Unverdaute Reste, Ballaststoffe, überschüssige Vitamine, chemische Rückstände, Hormone, Medikamentenreste – alles landet in der Toilette. In Städten wird dieses Gemisch fast zu 100 % zentral erfasst. Täglich fließen Millionen Liter durch die Kanalisation – in die Kläranlagen. Dort geschieht das, was viele lieber nicht wissen wollen: Die Ausscheidungen aller Menschen werden aufbereitet, verdichtet, umgewandelt. Am Ende bleibt ein dunkler, zäher Schlamm voller Nährstoffe: Klärschlamm. Und dieser ist längst kein Abfall mehr.
Teil 2: Wenn Scheiße zu Geld wird
Klärschlamm enthält Stickstoff, Phosphor, Kohlenstoff – Stoffe, die Pflanzen brauchen, Tiere benötigen, Industrie begehrt. Was früher verbrannt wurde, ist heute Ressource. Aus Scheiße wird Dünger. Aus Schlamm wird Energie. Aus menschlicher Biomasse wird Rohstoff.
Beleg 1:- In Deutschland werden jährlich über 1,7 Millionen Tonnen Klärschlamm verarbeitet – ein wachsender Teil davon landet nicht mehr auf Deponien, sondern auf Feldern, in Biogasanlagen oder wird in Pellets gepresst.
- Firmen wie Milorganite (USA) oder Lystek (Kanada) stellen aus Klärschlamm zertifizierte Düngemittel her, die über den Einzelhandel verkauft werden – mit teils verschleierter Herkunft.
- EU-Projekte wie „STRUBIAS“ oder „END-O-SLUDG“ forschen offen an der Rückgewinnung von Wertstoffen aus Fäkalien – mit dem Ziel, sie als industrielle Rohstoffe (auch für Lebensmittelzusatzstoffe) einsetzbar zu machen.
- Du isst.
- Du scheidest aus.
- Deine Ausscheidung wird verwertet.
- Aus dem Verwerteten wächst etwas Neues.
- Und dieses „Neue“ wird dir wieder verkauft.
- Vielleicht als Tomate.
- Vielleicht als Emulgator.
- Vielleicht als „biobasiertes“ Aroma in deiner Schokolade.
Teil 3: Der Mensch als Ressource
Hier endet die Nahrungskette nicht. Hier beginnt ein geschlossener Kreislauf – bei dem du selbst Teil der Produktion geworden bist. Nicht als Bauer. Nicht als Fabrikarbeiter. Sondern als biologische Rohstoffquelle. Die Industrie spricht von Kreislaufwirtschaft, Nachhaltigkeit, Ressourcen - Rückgewinnung. Doch was sie meint, ist oft nur eines: Profit aus dem, was niemand mehr sehen will. Was im Körper nicht gebraucht wurde, wird draußen zum Rohstoff gemacht. Was als Fäkalie begann, endet als Konsumprodukt. Und was du isst, könnte schon einmal in einem anderen Menschen gewesen sein.
Teil 4: Die große Ablenkung
Während diese Prozesse im Hintergrund längst Realität sind, beschäftigt sich die Öffentlichkeit mit etwas anderem: Insekten im Essen. Eine ideale Ablenkung. Die Medien berichten. Die Menschen streiten. Die Industrie wirkt „transparent“.mUnd während alle auf die Heuschrecke starren, wird längst im Schatten getestet, gemischt und verwertet, was der Körper nicht mehr braucht. Denn das System funktioniert am besten, wenn keiner hinschaut.
Teil 5: Was bleibt, ist die Frage:
Ist das verboten? Nein. Ist das gefährlich? Vielleicht. Ist das moralisch vertretbar? Das muss jeder selbst beantworten. Die Industrie muss nichts erklären, solange sie sich an Grenzwerte hält. Sie muss nicht sagen, woher ein Emulgator stammt, wenn er als „rein“ gilt. Sie muss keine Herkunft deklarieren, wenn der Rohstoff technisch „umgewandelt“ wurde. Das Einzige, was sie fürchtet, ist Öffentlichkeit.
Teil 6: Wach werden
Wenn du glaubst, dass du nichts dagegen tun kannst – hast du bereits verloren. Denn es reicht, den Gedanken zu säen. Der Gedanke, dass vielleicht nicht du das Produkt kaufst, sondern dass du selbst längst Teil des Produkts geworden bist. Und wenn du auf diesen Gedanken kommst – dann kannst du sicher sein: Andere sind schon weiter.
Frage dich:Was isst du wirklich? Und wer isst am Ende dich?
Teil 7: Was uns das Wasser längst zeigt
Es gibt etwas, das wir alle täglich nutzen – ohne es zu hinterfragen: Wasser. Was aus deinem Hahn kommt, war früher in einer Klospülung. In einem Fluss. In einer Kläranlage. Es wurde gereinigt, gefiltert, aufbereitet. Und wieder zugeführt. Ein ewiger Kreislauf – genau wie bei der Nahrung. Doch hier ist der Punkt: Man könnte das Wasser vollkommen reinigen – wenn man wollte.
Die Technologie ist längst da:- Aktivkohle filtert Medikamente.
- Ozon tötet alle Keime.
- Umkehrosmose entfernt alles bis auf die letzten Moleküle.
Aber das kostet Geld. Und solange Rückstände nicht über den Grenzwerten liegen, sagt das Gesetz: „Es ist in Ordnung.“ Also bleibt ein Rest. Ein bisschen Schmerzmittel. Ein Hauch von Hormon. Ein Spurenelement zu viel. Und das landet wieder im Körper. Nicht weil es technisch nicht möglich wäre, es zu verhindern – sondern weil man sich bewusst dagegen entscheidet. Wenn sie das beim Wasser tun – wo du es direkt trinkst, dann kannst du dir vorstellen, was sie bei Lebensmitteln machen, wo keiner mehr nachfragt.
Was beim Wasser sichtbar ist, passiert beim Essen unsichtbar. Was im Wasser Rückstand heißt, nennt sich im Essen Zusatzstoff. Und was im Wasser als "erlaubt" gilt, wird im Essen zu "Innovation". - Der Beobachter
Hierzu eine kleine Geschichte:
Der Spucknapf der WahrheitEin todkranker Arbeiter aus der Stadt schleppte sich zum Arzt. „Geben Sie mir Medikamente!“, bat er mit letzter Kraft. Der Arzt sah ihn prüfend an, blätterte nicht in Akten – sondern fragte: „Was essen Sie denn so? Vielleicht kommt’s gar nicht von den Bakterien,
sondern von Ihren täglichen Mahlzeiten.“
Der Mann war verwirrt. Er dachte an Dosen, Tüten, Brote, Würste, Snacks. Alles, was er aus dem Supermarkt mitnahm, wenn’s billig war. Und dann erinnerte er sich an den Fabrikboss in seinem Hochhaus. Also schleppte er sich dorthin. Oben angekommen, fand er ihn – der Boss kaute gerade genüsslich an einer glänzenden Bockwurst. „Na“, fragte der Arbeiter, „Sie essen das Zeug wohl nicht selbst, was Sie uns da verkaufen, oder? Sonst wären Sie doch genauso krank wie ich?“
Der Boss grinste fett und schob sich den letzten Rest der Wurst in den Mund. Kaute. Kaute. Kaute. Dann spuckte er alles in einen silbernen Spucknapf. „Natürlich esse ich das“, sagte er. „Jeden Tag.“ Der Arbeiter schaute irritiert. „Sie… spucken es aus?“ Der Boss nickte. „Natürlich. Man kaut so lange, wie es gut schmeckt. Aber runterschlucken? Um Himmels Willen! Das macht man doch nicht.“
„Aber… wovon leben Sie dann?“ stotterte der Arbeiter. „Der Körper lebt von Sonnenenergie und Wasser“, sagte der Boss beiläufig. „Und ein bisschen Luft natürlich. Aber das muss man euch ja nicht sagen.“ „Warum haben Sie uns das nie mitgeteilt?“ „Nun ja…“, begann der Boss und zog einen Taschenrechner hervor. „Zuerst war ich beschäftigt damit, euer ganzes Geld zu zählen. Ihr habt das Zeug ja tonnenweise gekauft. Und dann, als ihr alle krank wurdet, musste ich natürlich das Gesundheitssystem ausbauen, das hat nochmal gut Gewinn abgeworfen. Da blieb einfach keine Zeit.“
Er beugte sich vor, klopfte dem Arbeiter auf die Schulter. „Aber jetzt, wo du bald stirbst, kann ich’s dir ja sagen." "Du warst im Grunde nie krank. Du hast nur falsch gegessen.“ - Der Beobachter